- Xinguindianer
- Xingu|indianer[ʃiȖ'gu-], Xinguanos, Sammelbezeichnung für brasilianische Waldvölker unterschiedlicher Sprachzugehörigkeit (Ye, Waujá, Mehináku, Awetẽ, Apy'ap, Nahukwá, Kuikúro, Trumái oder Amai, Mẽ), die im Quellgebiet des Rio Xingu ansässig sind und durch Assimilierung (Außenheirat; intertribaler Handel; zeremonielle, olympiadenähnliche Wettkämpfe) eine relativ homogene Kultur ausgebildet haben. Diese Harmonisierung erfolgte unter dem Zwang zur Verteidigung ihrer Wirtschaftsoase Oberer Xingu inmitten unproduktiver Savannen. Fischfang und Maniokanbau stehen im Mittelpunkt ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten. 1961 zum Nationalpark (heute Xinguindianerpark) erklärt, wurde das Gebiet der Xinguindianer zwar im Süden beschnitten, erhielt aber im Norden als Ausgleich neue Flächen, auf denen man bedrängte Indianergruppen aus Nachbarregionen (Panara, Mẽ-be-ngo-kre, Awayã, Kukura) ansiedelte. Der Park untersteht heute indianische Selbstverwaltung.M. Bisilliat: Xingu. Bei den Wald-Indianern im Herzen Brasiliens (a. d. Engl., 1979);G. Hartmann: Xingú. Unter Indianern in Zentral-Brasilien, Ausst.-Kat. (1986).
Universal-Lexikon. 2012.